Barretos (oder wie eine Stadt gutes Karma erlangte)

Der Karren fuhr normal zwischen den Autos und wurde dann hier "geparkt"

Der Wagen fuhr normal zwischen den Autos - und wurde dann hier "geparkt"!

Vorerst letzte Station in Brasilien war die Stadt Barretos, ca sieben Stunden von Sao Paulo entfernt. Jana und ich wohnten bei ihrer Tante Caren und deren Mann Caetano, die uns sehr herzlich aufgenommen haben! Caren, die dort an der Universitaet Soziologie unterrichtet hat uns eine Menge gezeigt und erzaehlt, ueber die Geschichte der Stadt und die Probleme, mit denen Brasilien zu kaempfen hat. Es ist interessant, das alles aus der Sicht eines Einheimischen zu hoeren, der schon sein ganzes Leben lang in diesem System gelebt hat – das sind ganz andere Berichte, als die, die man nachliesst. Das Bild, das ich von verschiedenen Dingen hatte, kam ganz schoen ins Wanken!

Ein Stand auf dem Westernfestival

Barretos zum Beispiel war in der Vergangenheit fuer zwei sehr negative Dinge beruehmt: Die lebendige Prostitutionsszene und eine Menge grosser Schlachthaeuser – viel schlechtes Karma. Heute steht dort ein grosses Krebskrankenhaus, das Menschen unabhaengig von ihrem materiellenWohlstand behandelt. Da muss der Reichste neben dem Aermsten im Wartezimmer warten und sein Geld bringt ihm ausnahmsweise keinenVorteil. Die halbprivate Einrichtung ist einzigartig in Brasilien, wo der Grossteil der Bevoelkerung unter der Armutsgrenze lebt und normalerweise auf die sehr schlechten staatlichen Einrichtungen angewiesen ist.

Dieses Krankenhaus veraendert die ganze Stadt: Menschen erweitern ihre Haeuser, um dort die Angehoerigen der Kranken zu beherbergen, durch die vielen Aerzte, die hergezogen sind, gibt es mehr Mittel- und Oberschichtviertel und es herrscht eine ganz andere Atmosphaere –hoffnungsvoller und lebensfreudiger. Zudem findet nahe Barretos alle paarJahre ein riessen Festival imWesternstil statt, mit Shows, Jahrmarktbuden und Konzerten -Jede Menge gutes Karma!

Jana und Caren vor einem Teil des Krankenhauses

7706 In vielen Gegenden sind Drogen ein Riessenproblem, das trotz Bemuehungen waechst anstatt zu schrumpfen. Da kommen einem Bilder in den Kopf von boesen Mafiabossen, die ihre Leute so einschuechtern, dass die keine Informationen an die guten Polizisten preisgeben wollen. Tatsache ist aber, dass der Staat die Aermsten der Armen, die in den Favellas leben, in keinster Weise unterstuetzt. Wer ihnen aber hilft, ihre Blechhuetten zu ordentlichen Wohnstaetten auszubauen, ihnen Geld leiht und sie beschuetzt, sind eben diese Mafiabosse – die nun gar nicht mehr ganz so boese sind. Immerhin helfen sie, wo der Staat versagt, und damit ist auch klar, warum die Leute dichthalten. Man verraet ja nicht seinen einzigenVerbuendeten, auch wenn der schmutziges Geld macht. Und der “gute Polizist” will in Wirklichkeit nur an den Boss rankommen, die Menschen sind ihm egal… Da verschwimmt Schwarz und Weiss zu einem haesslichen Grau! Ich hab das alles nur gehoert und von weitem gesehen. Viele Hostels bieten Favellatouren an, wo man in einem Bus durch die Armenviertel faehrt und die Menschen, die dort leben begaffen kann. Wie schrecklich – das ist doch kein Zoo!!

...Zitronen!...

(Kleiner Einschub: Frisch-Food-Shopping macht hier Spass – so lecker…)

Nach einigen Tagen in Barretos gings zurueck nach Sao Paulo um ein letztes Wochenende bei Rose und Reinhard zu verbringen, bevor Jana heimflog und ich in den Bus nach Argentinien stieg. Tja, nun beginnt wuerde ich sagen die zweite Etappe dieser Reise, die, die ich wirklich alleine beginne. Die, in der derLuxus, Deutsch sprechen zu koennen

...und Drachenfruechte!

wegfaellt und jede Menge Unbekanntes dazukommt. Und auch wenn ich Brasilien jetzt den Ruecken kehre, gibt es dort offeneTueren, offene Ohren und das ist sehr schoen zu wissen! Ausserdem habe ich dort Sachen erlebt und gemacht, die ich in Gedanken nie auf dieser Reise gesehen habe:

Aquagymnastik mit Caren, eine Babyparty fuer den noch ungeborenen Sohn der Tochter von Rose und Reinhard, 100

...Babybananen...

Stunden Busfahrt in einem Monat…:-) Aber das ist das Schoene am Reisen – man weiss nie, was als naechstes kommt, wo man sein wird, wen man trifft.

Rucksack auf – Vamos a Ecoyogapark en Argentina!

Der Riessencowboy von Barretos

Über alinaway

Ich bin ein Jahr in Süd-Amerika unterwegs - was ich dort erlebe? Will ich hier mit euch teilen!
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