… dann bleibt man einfach laenger als geplant! Das ist einer der ganz grossen Vorteile, wenn man ohne feste Route, alleine und mit ganz viel Zeit im Gepäck unterwegs ist. So hab ich mein Busticket um eine Woche verschoben – und es war eine klasse Woche! Zum einen hat der Hund Welpen bekommen, die fiepsend und total verplant im Zelt umher gerollt sind (bei den Proportionen ist irgendwas schiefgelaufen – waehrend Kopf und Bauch kugelrund und gross sind, wirken Beine und Schwanz winzig!). So süss…
Zum anderen waren wir ein tolles Dreiergespann und haben viel geschafft, gelacht und den Fruehling genossen: Jonna aus Schweden, Michal aus Colorado und ich haben neue Beete angelegt, endlich den Drachen repariert, aus alten Holzresten eine Sitzecke gebaut und viel Brot gebacken. Da es auch mittags deutlich weniger heiss war, als die Wochen davor, waren wir nachmittags viel unterwegs, haben den Cerro de Cruz bestiegen und das Jazzfestival in San Marcos besucht. Die Stimmung in Shamballa war total gut.
Wenn ich jetzt meinen letzten Blog lese, habe ich das Gefuehl, man bekommt nur mit, wie penibel Andrea und Nate sein koennen. Aber nachdem wir fuenf Wochen tagtaeglich zusammen waren, habe ich noch ganz viele andere Seiten der beiden kennengelernt, die ich total schaetzen und bewundern kann. Den Mut zu haben, nach 15 Jahren Amerika wieder nach Argentinien zurueckzukehren, das ist schon was. Ohne Job, ohne Sicherheit, aber mit dem Traum, einen Lebens-Platz fuer sich zu schaffen und den mit anderen teilen. Systemaussteiger die nicht einfach alles schlecht machen, sondern versuchen, im Kleinen Alternativen zu schaffen. Mit ganz viel Einfallsreichtum und Enthusiasmus – manchmal halt soviel, dass dann nur die Haelfte auch fertig wird.
Aber bei all dem haben sie einfach Spass, Andrea kann einfach nur da sitzen und 10 Minuten ueber eine Katze lachen, die mit dem Wasserschlauch spielt. Oder sie nimmt uns mit dem Jeep mit ins Staedtchen, um uns ihre Lieblingsecken am Fluss zu zeigen. Dann wird halt mal ein Tag nicht gearbeitet – morgen ist auch noch ein Tag.
Lange Rede kurzer Sinn – Es war wirklich schoen. Am letzten Abend hatten wir sogar noch ein Open-Air-Kino; mit Generatorbrummen im Hintergrund und circa einer Millionen Fliegen auf der Leinwand! Dazu ein Feuer, Tee, und in Decken gehuellt auf der guten alten neuverputzten Lehmbank sitzen… das hat schon was! Am naechsten Morgen dann packen und ab in den Bus Richtung Mendoza – Freunde, Feste und Wein warten!